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Bimmen

Bimmen ist der westlichste Ortsteil von Kleve und liegt direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zu unseren Nachbarn.

Der Ortsteil Bimmen ist mit insgesamt 209 ha Fläche, was in etwa 2,1 % der Gesamtfläche von Kleve ausmacht, ein relativ kleiner Ortsteil. Zirka 170 Menschen leben hier.

Bimmen Bimmen ist der westlichste Ortsteil von Kleve. In Bimmen befindet sich der alte Grenzübergang zu den Niederlanden, der freilich heutzutage seine Bedeutung weitgehend verloren hat. Gleich hinter der Grenze liegt die niederländische Ortschaft Millingen, die ebenfalls einen Besuch wert ist.

Bimmen ist eines der vielen Dörfer, die vor allem in den Rheinniederungen ihren typischen Charakter erhalten haben. Stark beeinflusst durch den Rhein wird hier vor allem mit der Landwirtschaft das Geld verdient. Insbesondere die Milchwirtschaft wird hier intensiv betrieben. Dabei hat die Landschaft noch einen Großteil ihrer Vielfalt erhalten. Erkunden Sie die Landschaft am besten mit dem Fahrrad, am besten vom Deich aus, denn so bekommen Sie die schönsten Eindrücke.

Kirche in Bimmen Die Ortschaft selbst wird dominiert von der direkt hinter dem Deich gelegenen Kirche und dem angrenzenden Friedhof. Vom Deich aus hat man einen herrlichen Überblick über den Ort auf der einen Seite und den Rhein auf der anderen Seite.Bänkeladen zum Verweilen ein. Gönnen Sie sich einen Moment der Muße und schauen Sie dem geschäftigen Treiben auf dem Fluss zu. Auf der anderen Seite genießen Sie den Blick auf wunderschöne alte Häuser und Bauernhöfe. Und im Winter werden Sie hier auf den zahlreichen Wiesen und Weiden mit Sicherheit die Gänse beobachten können, die Jahr für Jahr hier am Niederrhein überwintern.

Wenn Sie Kleve besuchen, dann gönnen Sie sich einen Fahrradausflug auf dem Deich, und machen Sie einen kleinenAbstecher vom Deich herunter nach Bimmen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Internationale Messstation Kleve-Bimmen

Messstation in Bimmen wacht über die Wasserqualiät des Rheins

Vorsichtig hebt Helmut Reinerthdie Apparate aus dem Wasser. Ganz viele kleine Flussmuscheln, umströmt von frischem Rheinwasser, sind mit einem Mini-Magneten an der Vorrichtung fixiert. "Wir untersuchen hier in unserem Biolabor anhand der Muscheln, wie hoch die Schadstoffkonzentration in den Wasserprobenist", erläutert der Ingenieur. Denn sobald ein bestimmter Richtwert überschritten sei, klapperten die kleinen Tiere, um die giftigen Partikel herauszuwedeln, schlössen ihre Schalen, und machten damit die Mitarbeiter der internationalen Mess-Station Bimmen Lobith somit auf Schadstoffe aufmerksam.

Im Jahre 1970 eröffnete die Station in Bimmen, und damit begann die kontinuierliche Wasserüberwachung am Rhein. Damals nannte sie sich noch Wasserstation Rhein-Nord. "Experten hatten eine kontinuierliche Überwachung des Rheins mit Mess-Stationen an den Ufern gefordert", sagt Thomas Gerke, der zusammen mit seinem niederländischen Kollegen Peter Brandt die Einrichtung am Bimmener Deich leitet. 1974 folgte die Dependance auf der niederländischen Seite in Lobith. "Vor anderthalb Jahren begannen wir mit unserer Zusammenarbeit", so Gerke. Frei nach dem Motto: Wasser kennt keine Grenzen.

Jetzt kümmern sich elf Mitarbeiter, fünf Niederländer und sechs Deutsche, um die sorgfältige Analyse des Rheinwassers. "Ständig entnehmen wir frische Wasserproben, um sie biologisch, chemisch und physikalisch zu untersuchen", sagt Gerke. So könnten im Notfall umgehend Maßnahmenergriffen werden. Pro Stunden strömen rund 35 Kubikmeter Wasser durch 220 Meter lange Röhren in das Institut, wo das Wasser nach biologischen und chemisch-physikalischen Messverfahren untersucht wird. Neben den Muscheln werden noch Wasserflöhe für die Untersuchungen eingesetzt. Je nachdem wie schnell oder wie langsam die Tierchen sich in dem Reagenzglas auf- und abwärts bewegen, lassen sich etwas Rückschlüsse auf den Sauerstoffgehalt oder die Schadstoffe im Wasser ziehen.

"Wenn beispielsweise in Dormagen Schadstoffe in den Fluss geleitet werden, können wir anhand der Konzentration und unter Berücksichtigung der Fließgeschwindigkeit des Rheins berechnen, wann welche Menge eingeleitet wurde", ergänzt der Chemie-Ingenieur. Zeitnah seien kurzfristige Veränderungen zu erfassen und die zuständigen Behörden zuinformieren. Mittlerweile gilt der Rhein als mäßig belastet - Güteklasse II. "Eine viel bessere Qualität ist beim Rhein als großer Tieflandstrom auch gar nicht zu erreichen", erklärt Gerke. Seit Beginn der Messungen in den 70er Jahren hat sich die Wasserqualität deutlich verbessert. Damals war der Rhein kurz vor dem ökologischen Umkippen. Man fing aber an, Kläranlagen zu bauen, so dass heute fast alle Einleitungen von Industrieanlagen geklärt sind, wenn sie in den Fluss fließen.

Die Fischfauna ist vielfältiger geworden, rund 42 Arten tummeln sich mittlerweile im Fluss, und auch die Lebensgemeinschaften der kleineren Tiere, wie Insektenlarven oder Flusskrebsen, haben sich positiv entwickelt.

Jedes Hochwasser führt übrigens zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Wassergüte: "Die Uferwiesen werden abgespült, so gelangen Staub und zusätzliche Giftstoffe in den Fluss. Außerdem mobilisiere der starke Wasserstrom Ablagerungen, organische Stoffe und Schwermetalle, die bei normalem Pegel auf dem Boden des Flusses verbleiben.

Bemerkenswert ist der hohe Salzgehalt des Rheins. Das Salz setze den Gefrierpunkt von Wasser herunter, es friere erstweit unter Null Grad. "Daher ist schon seit Jahren kein Schlittschuh-Laufen auf dem Fluss mehr möglich", so Gerke.

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