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Der Altrhein

Auch in Kleve gibt es sie noch: Die intakten Altrheinarme. Eingerahmt von einer wunderschönen Landschaft schlängelt sich der Altrhein durch verschiedene Klever Ortsteile bis er bei Keeken in den Rhein mündet.

Altrhein bei DüffelwardDie Flora

Diese Altrheinarme sind Zeugen längst vergangener Zeiten, als sich der Rhein seinen Weg noch frei mäandrierend suchen konnte. Die besonderen Verhältnisse in diesen Gewässern haben eine ganz eigene und besondere Flora und Fauna gedeihen lassen. Die oftmals geringe Wassertiefe ermöglicht den untergetauchten Wasserpflanzen, wie der See- oder der Teichrose, ein üppiges Wachstum. Hinzu gesellen sich Pflanzen wie Tausendblatt, Hornblatt, Laichkraut, Wasserhahnenfuß, Wasserlinse und die sehr seltene Seekanne.

Seerosen auf dem AltrheinDer hohe Nährstoffgehalt des Wassers lässt die Pflanzen üppig wachsen. Sporadische Überschwemmungen des Rheins tun ihr übriges. An den Rändern wuchert das Röhricht, das unaufhaltsam vorrückt. Rohrkolben, Igelkolben, Kalmus, Schwertlilie und Wasserschwaden breiten sich zunehmend aus. Die Verlandung schreitet voran bis hin zum vorerst letzten Entwicklungsstadium, dem Korbweiden-Busch.
Es verbergen sich aber auch wahre Kostbarkeiten, wie die Schwanenblume oder der Froschlöffel, Roßkümmel, Wasserschierling und Tannenwedel, im Ufergrün. Das Röhricht ist eine der produktivsten Pflanzengesellschaften unserer Erde. Jährlich 15 bis 20 Tonnen Grünmasse pro Hektar werden hier produziert. Damit wird dieser Lebensraum gerade eben noch von tropischen Regenwäldern übertroffen.

UferschnepfeDie Fauna

Wo viele Pflanzen sind, da sind auch viele Tiere. Eine Binsenweisheit, und sie stimmt natürlich auch für die zahlreichen Gewässer in Kleve. Grasfrosch und Erdkröte gehören genauso dazu wie die überall in Deutschland gefährdete Knoblauchskröte. Ferner zu beobachten sind Salamander, Molche, Wasserfrösche und mit etwas Glück sogar die Ringelnatter.

Ideal aber ist diese Gegend für Vogelbeobachtungen. Von den Brutvogelarten des Gebietes stehen zwölf auf der Roten Liste der in NRW gefährdeten Vogelarten. Rohrdommel und Rohrweihe sind hier nur zwei Arten. Die Trauerseeschwalbe lebt hier noch mit rund zwei Dutzend Paaren, daneben kann man seltene Entenarten wie die Tafelente, die Löffelente, die Knäkente und die Reiherente bewundern. Und natürlich finden sich hier auch zahlreiche Rohrsängerarten wie der Drosselrohrsänger, der Teichrohrsänger und der Schilfrohrsänger. Auf den angrenzenden Wiesen finden sich Kiebitz, Rotschenkel, Uferschnepfe, Bekassine, Braunkehlchen und Wiesenralle, um nur ein paar zu nennen. Besonders zu erwähnen, der Kampfläufer, der hier auch noch vereinzelt vorkommt. Doch viele Arten sind auf dem Rückzug, rasche Maßnahmen zur Erhaltung dieser einmaligen Artenvielfalt müssen ergriffen werden.

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