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Die Emmericher Ward

Direkt an der Stadtgrenze von Kleve, zwischen Emmerich und der Grenze zu den Niederlanden, liegt das seit 1985 existierende Naturschutzgebiet "Emmericher Ward" mit seinen circa 310 Hektar. Die Emmericher Ward liegt inmitten des natürlichen Überschwemmungsgebietes des Rheins. Es zeichnet sich durch eine große Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume aus, die natürlich in der Hauptsache durch den Rhein bestimmt sind.

FlussdünenMagerrasenbestände, das Rheinufer, der Auwald und Grünlandflächen bilden ein Landschaftsmosaik, das zahlreichen Tieren und Pflanzen eine Heimat bietet. "Garniert" wird das Gebiet von Tümpeln, Kolken, Kies- und Sandflächen sowie dem Rest eines Altrheinarms.
Wie in allen Bereichen von De Gelderse Poort existiert auch für das Naturschutzgebiet Emmericher Ward eine Zielvorstellung, die unter anderem die Wiederansiedlung eines Auwaldes vorsieht. Durch die geschickte Anlage soll gewährleistet werden, dass sich sowohl Weichholzauen, als auch Hartholzauen entwickeln können. Zahlreiche Arten sollen sich hier ansiedeln, darunter Nachtigall, verschiedene Spechtarten und der Graureiher.

Sinn der Wiederaufforstung ist eine Vernetzung mit den auf Salmorth und in der Millinger Ward befindlichen Auwaldresten, um den typischen Bewohnern dieses Lebensraumes mehr Möglichkeiten der Ausbreitung zu ermöglichen. Des Weiteren steht der Schutz der Wiesen und Weiden auf dem Programm. Die extensive Bewirtschaftung, also die Reduzierung der Viehdichte, ist hierbei entscheidendes Kriterium für den Erhalt des Lebensraumes zum Nutzen der zahlreichen Wiesenvögel. Spezielle Bewirtschaftungsverträge sorgen dafür, dass während der Brutzeit nur eine Beweidungsdichte von maximal zwei Rindern pro Hektar zugelassen ist. Dadurch wird das Risiko des Zertretens der Gelege minimiert. Wiedervernässungen hingegen sind bislang noch eher selten im Naturschutzgebiet.

Viele seltene Pflanzen

MagerrasenGanz anders sieht es bei den sehr seltenen Stromtal-Halbtrockenrasen aus. Mehr als 20 charakteristische Arten, zum Teil sehr seltene Pflanzen, kommen hier vor. Neben der Zierlichen Kammschmiede und dem Wiesensalbei ist es auch der Feld-Mannstreu, der diesen trockenen Standort bevorzugt. Charakteristika der Magerrasen sind auch offene Bodenflächen, auf denen vor allem Hummeln und Bienen ihre Erdbauten anlegen können. Die Blütenvielfalt der Magerrasen bietet zudem reichlich Nektar und Pollen.

Letzter wichtiger Lebensraum ist das Rheinufer. Im Bereich des Naturschutzgebietes sind die Uferbereiche streng geschützt und dürfen in keiner Art und Weise genutzt werden. Vor allem der Flussregenpfeifer findet auf den ausgedehnten Kies- und Sandstränden, die mit zu den größten in De Gelderse Poort gehören, reichlich Deckung für sein Gelege. Aber auch weniger auffällige Arten benötigen diesen besonderen Lebensraum. Neben vielen Libellenarten sind es auch diverse Spinnenarten, die die Kiesstrände als Jagdrevier nutzen.

Von besonderem Interesse sind aber einige sehr seltene Pflanzenarten, die hier an den Rheinufern noch wachsen. Dazu zählen neben der Sumpf-Wolfsmilch vor allem auch das Fluss-Greiskraut.

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