Inhalt
Meldungen
August 2017
Startschuss e-Rad Bahn
Startschuss zum Bau der grenzüberschreitenden e-Rad Bahn Kleve (D)-Nijmegen (NL) - Teilabschnitt Kleve-Kranenburg
Am 26.08.17 ist in Kleve am Parkplatz Spoykanal/Kirmesplatz (Nähe Draisinenbahnhof) der Startschuss zum Bau der grenzüberschreitenden e-Rad Bahn Kleve (D)-Nijmegen (NL) - Teilabschnitt Kleve-Kranenburg im Rahmen eines kommunalen Zusammenschlusses der Stadt Kleve und der Gemeinde Kranenburg gefallen.
„Mit der e-Rad Bahn leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, zur Radverkehrsförderung sowie zur nachhaltigen und grenzüberschreitenden Erschließung der Region: Schnell, sicher und umweltfreundlich verbindet sie Menschen über die Grenze hinweg “, erklärt Bürgermeisterin Sonja Northing. Auch Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks und der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Kranenburg Hans-Ulrich Heiden freuen sich gemeinsam mit den Kooperationspartnern und Unterstützern über die Realisierung der mit Bundes- und Landesmitteln geförderten Maßnahme.
Inhalt der Baumaßnahme
Entlang der stillgelegten Bahntrasse zwischen Kleve und Kranenburg, die zurzeit im Draisinenverkehr touristisch genutzt wird, entsteht auf einer Länge von ca. 11,12 km (ca. 4,67 km Klever Stadtgebiet, ca. 6,45 km Kranenburger Gemeindegebiet) eine durchgängige und direkt geführte e-Rad Bahn unter Berücksichtigung aller klimaschutz- und radverkehrsrevelanter Aspekte. Die e-Rad Bahn eignet sich zur überregionalen grenzüberschreitenden Verbindung der Städte Nijmegen und Kleve. Die direkt geführte asphaltierte e-Rad Bahn ist als selbständig geführter Zweirichtungsradweg in einer Breite von mind. 3 m geplant.Im Verlauf der Strecke werden sich beispielsweise Rastplätze mit Abstellanlagen, E-Bike Ladestationen und Fahrradverleih befinden.
Ablauf der Baumaßnahme – Realisierungsschritte
Der Realisierungshorizont der e-Rad Bahn liegt im Zuwendungszeitraum der Fördergeber (Bund/Land). Ziel ist es, dass die e-Rad Bahn Ende 2018 durchgängig befahrbar ist. Im Rahmen der Projektumsetzung wurde zunächst eine zeitnahe Realisierung für den ca. 0,97 km langen Abschnitt zwischen Wiesenstraße und Flutstraße vorgesehen, für den über einen Bebauungsplan Planungsrecht vorliegt. In zeitlicher Hinsicht wird die bauliche Umsetzung des 1. Realisierungsabschnitts vom August 2017 bis Mitte November 2017 erfolgen.
Zur Plangenehmigung der Maßnahme wurden die Betroffenen im Bereich des Ausbaubereichs sowie die Träger öffentlicher Belange beteiligt. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden die umweltrelevanten Aspekte und der Eingriff in Natur und Landschaft auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes mittels landschaftspflegerischen Fachbeitrag ermittelt. Darüber hinaus wurde auch eine Artenschutzprüfung für den Bereich der Radwegetrasse beauftragt.
Weitere Informationen
Das Gesamtprojekt mit einer Investitionssumme von 6,52 Mio Euro wird im Rahmen des Bundeswettbewerbs Klimaschutz im Radverkehr durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt. Für die Strecke entlang der Bahntrasse hat der Bund seine finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 4,3 Mio Euro (70 % Förderquote) zugesichert. Darüber hinaus fördert das Land Nordrhein-Westfalen mittels einer erstmalig in Nordrhein-Westfalen beispielhaft umgesetzten Co-Finanzierung mit rund 921.000 Euro den Ausbau der grenzüberschreitenden Radwegverbindung. Für die Kommunen verbleibt ein Eigenanteil von rund 1,3 Mio Euro.
Die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) im Pendler- und touristischen Verkehr zugunsten des Radverkehrs bzw. intermodalen Verkehrs sind wesentliche Zielsetzungen der Stadt Kleve und der Gemeinde Kranenburg. Durch das Kooperationsprojekt "Bau einer grenzüberschreitenden e-Rad Bahn (D) – Nijmegen (NL); Teilabschnitt Kleve – Kranenburg" wird ein wesentlicher Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung dieser Ziele geleistet. Zudem wird die Region nachhaltig erschlossen und die multimodale Mobilität in der ländlichen Region langfristig verbessert.
---------------
Hintergrundinformationen
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative fördert das Bundesumweltministerium zahlreiche Projekte, die den Klimaschutz in Deutschland voranbringen. Mit dem Bundeswettbewerb Klimaschutz im Radverkehr werden die bestehenden Fördermöglichkeiten im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ergänzt. Im Rahmen des Bundeswettbewerbs Klimaschutz im Radverkehr soll die Umsetzung von umfassenden, modellhaften Projekten zur Verbesserung der Radverkehrssituation in gefördert werden. Ziel ist es, neben der Einsparung von Treibhausgasemissionen auch einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort zu leisten sowie durch Vorbildcharakter bundesweit zur Nachahmung anzuregen.
Weiterführende Information unter:
www.klimaschutz.de/de/programm/bundeswettbewerb-klimaschutz-im-radverkehr
November 2017
Fertigstellung Eisenbahnbrücke im Zuge des 1. Bauabschnitts E-Radbahn
Ein Teilstück des Gesamtprojektes E-Radbahn, der Abschnitt zwischen Wiesenstraße und Flutstraße, wird pünktlich abgeschlossen.
Aufgrund der erforderlichen Breite des Radweges musste im Zuge der Realisierung auch der Querschnitt der denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke über den Spoykanal verbreitert werden.
Die Arbeiten wurden im Vorfeld mit der oberen Denkmalbehörde abgestimmt.
Zur Verbreiterung des Querschnitts werden neue Träger eingebaut. Die vorbereitenden Arbeiten zum Korrosionsschutz sind bereits abgeschlossen.
In der 48. Kalenderwoche werden der Ponton im Spoykanal demontiert und die Brückensegmente montiert. Im Anschluss an diese Arbeiten werden der neue Bohlenbelag und die Geländer eingebaut. Die Arbeiten sind voraussichtlich in der 49. Kalenderwoche abgeschlossen.
Januar 2018
Naturschutzbeirat des Kreises gibt grünes Licht:
Rodungsarbeiten an der Europa-RadBahn-Trasse noch im Februar
Der Naturschutzbeirat des Kreises Kleve hat die erforderlichen Eingriffe an der geplanten Trassenführung der neuen Europa-RadBahn auf der alten Bahnlinie Kleve – Nijmwegen genehmigt. Damit können nach der Beauftragung entsprechender Fachunternehmen bereits im Februar die Rodungsarbeiten auf der Trasse durchgeführt werden, um die im Sommer beginnenden Bauarbeiten vorzubereiten.
Der Naturschutzbeirat des Kreises schloss sich mit seiner Entscheidung der Argumentation der beteiligten Stadt Kleve und der Gemeinde Kranenburg an. Beide Kommunen wollen mit der geplanten Trassenführung vor allem erneuten Flächenverbrauch für eine alternative Routenführung vermeiden. Auch eine Nutzung des existierenden Radweges entlang der B9 ist für das Projekt nicht praktikabel: Konflikte mit Fußgängern und motorisiertem Zweiradverkehr sind hier vorprogrammiert. Dazu kommt, dass zu viele Querungen zu Nebenstraßen und Einfahrten den Verkehrsfluss des Radweges hemmen.
„Bei der Europa-RadBahn geht es aber genau darum, wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern eine sichere, schnelle und komfortable Strecke bieten, um sie zum Umstieg auf den Sattel zu bewegen“, betont der Technische Beigeordnete der Stadt Kleve Jürgen Rauer. Das sei, so Jürgen Rauer weiter, die umwelt- und klimatechnische Gleichung, auf der die Planungen insgesamt beruhen.
Diese Bilanz rechtfertigt unterm Strich auch die nun anstehenden Fällungen von bis zu 1.550 Gehölzen entlang der insgesamt über elf Kilometer langen Strecke. Seit Stilllegung der Bahnstrecke in den 1960er-Jahren hatte sich auf dem alten Gleiskörper neben der heutigen Draisinenstrecke sogenannte „Natur auf Zeit“ eingestellt, wilder und unkontrollierter Bewuchs, der nun in großen Teilen wieder weichen muss.
„Betroffen sind davon auch um die 60 Bäume, die mit einem Stammdurchmesser von über 70 Zentimeter mittlerweile zu stattlichen Exemplaren herangewachsen sind. 135 Bäume haben immerhin einen von 50 bis 70 Zentimetern“, präzisiert der Leiter des Fachbereichs Tiefbau Bernhard Klockhaus die Zahlen. Er ist bei der Stadt Kleve für das Projekt zuständig. „So bedauerlich diese Eingriffe sind, in der Summe bleibt eine positive Ökobilanz, weil am Ende umweltschädlicher Autoverkehr vermieden wird“, betont der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer und ergänzt: „Zudem werden noch entsprechende Ausgleichsmaßnahmen durch Ersatzpflanzungen vorgenommen.“
Die Rodungsarbeiten werden nun zügig in Angriff genommen, denn aus Artenschutzgründen müssen sie bis Ende Februar abgeschlossen sein. „Das ist ambitioniert, war aber von vornherein so geplant. Letztendlich ist dieser Zeitplan auch Bestandteil eines zehn Punkte umfassenden Auflagen-Katalogs des Naturschutzbeirates, den wir Punkt für Punkt in der Umsetzung berücksichtigen werden“, sagt Bernhard Klockhaus.
So werden unter anderem 3.000 Quadratmeter Ausgleichsflächen für die Nachtigall auf direkt angrenzenden Ackerflächen geschaffen und auf eine durchgehende Beleuchtung der Strecke zugunsten des Landschaftsbildes und des Fledermausschutzes verzichtet. Die Beleuchtung an Knotenpunkten und innerorts erfolgt ohne Streulicht und mit fledermausfreundlichen Leuchtmitteln.
Die Anwohner wurden bereits im Vorfeld über die anstehenden Arbeiten informiert.
Februar 2018
Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt laufen an:
Räumung der Europa-RadBahn-Trasse startet am 13.Februar
Die notwendigen Räumungs- und Fällarbeiten entlang der alten Bahntrasse Kleve –Nijmegen werden am 13. Februar beginnen. Das teilt der zuständige Leiter des Fachbereichs Tiefbau in Kleve Bernhard Klockhaus mit.
Entlang der Strecke seien die Anwohner bereits Anfang des Jahres über die bevorstehende Räumung informiert worden. Nachdem die Untere Naturschutzbehörde die Befreiung für die Maßnahme erteilt hat, konnte ein Fachunternehmen beauftragt werden. Innerhalb von zwei Wochen, bis Ende des Monats, werden die Fällungen abgeschlossen. „Danach wird es noch einmal rund zwei Wochen in Anspruch nehmen die Gehölze abzutransportieren und die Trasse frei zu machen“, erläutert Bernhard Klockhaus den Zeitplan.
Im Zuge der Arbeiten wird es an verschiedenen Straßenquerungen zu kurzzeitigen Sperrungen kommen. Das betrifft auch Radfahrer und Fußgänger, die den Radweg zwischen Flutstraße und Spyckstraße nutzen.
Seit Stilllegung der Bahnstrecke in den 1960er-Jahren, auf der nun die neue Europa-RadBahn entstehen wird, hatte sich auf dem alten Gleiskörper wilder und unkontrollierter Bewuchs, sogenannte „Natur auf Zeit“ eingestellt, der nun in großen Teilen wieder weichen muss.
Mai 2018
Nationale Klimaschutz Initiative - Veranstaltung „Klimaschutz durch Radverkehr“ in Berlin
Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter würdigte ausgewählte Kommunen und Projektträger für ihre beispielgebenden Projekte klimafreundlicher Fahrradmobilität.
Im Rahmen der Veranstaltung in Berlin wurden Zertifikate an geförderte Projekte aus dem Bundeswettbewerb "Klimaschutz durch Radverkehr" übergeben. Das Projekt e-Rad Bahn Kleve-Nijmegen - hier der Teilabschnitt Kleve – Kranenburg - hat ebenfalls eine Auszeichnung dafür erhalten, da es einen großen Beitrag zu Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung leistet. Das Projekt wird gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Für die Stadt Kleve nahm Bernhard Klockhaus, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, die Urkunde entgegen.
Die Projekte des Bundeswettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ zeigen innovative Lösungen für eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität. Die Investitionszuschüsse sollen helfen, die Fahrradmobilität attraktiver und sicherer zu machen. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil zu steigern und so das Klima zu schonen. Dafür sind insbesondere eine attraktive Infrastruktur im Stadt-Umland-Bereich und eine bessere Verknüpfung zum öffentlichen Personennahverkehr nötig.
Für die seit Ende 2016 bewilligten 38 Projekte stehen insgesamt 47 Millionen Euro zur Verfügung.
März 2019
Europa-RadBahn und Thermokompaktanlage - Würdigung durch das Land NRW
Das Engagement für den Klimaschutz würdigte auch das Land Nordrhein-Westfalen und nahm das Projekt „Europa-RadBahn“ der Stadt Kleve und der Gemeinde Kranenburg und das Projekt „Thermokompaktanlage“ der Umweltbetriebe der Stadt Kleve AöR als Vorreiter in die Leistungsschau der KlimaExpo.NRW auf. Seit 2014 zeichnet die Landesinitiative Projekte und Akteure aus, die den Herausforderungen im Klimaschutz mit besonderem Engagement begegnen und die positiven Effekte von Klimaschutzmaßnahmen für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen besonders gut verdeutlichen.
Die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die landesweite Leistungsschau übergab Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen im Mannesmann-Hochhaus am Düsseldorfer Rheinufer, dem Sitz des NRW-Wirtschaftsministeriums. „Als bevölkerungsreichstes Bundesland mit einer dichten Industrie trägt NRW eine besondere Verantwortung im Klimaschutz. Gleichzeitig passiert hier wahnsinnig viel in diesem Bereich. Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen sich für den Schutz unseres Klimas einsetzen. Mit der Aufnahme in die KlimaExpo.NRW wollen wir ihr Engagement würdigen und ihnen die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihnen gebührt!“ so Christoph Dammermann. Mit der Qualifizierung reihen sich die Projekte „Europa-RadBahn“ und „Thermokompaktanlage“ in die Reihe vorbildlicher Klimaschutzprojekte ein, die den Herausforderungen im Klimaschutz mit besonderem Engagement begegnen und über das Format der NRW-Landesregierung präsentiert werden.
Die Europa-RadBahn wird im Mai fertiggestellt sein. Derzeit sollte die Trasse noch nicht befahren werden. Die Absperrungen sind zu beachten.
Mit dem Bau der Thermokompaktanlage am Klärwerk Kleve-Salmorth soll Ende 2019 begonnen werden.
Mai 2019
Europa-RadBahn - Beginn der Abschlussarbeiten
In den nächsten Tagen beginnen die Arbeiten zur Aufbringung der Abschlussdecke für die Europa-RadBahn. Die offizielle Einweihung / Freigabe der Europa-RadBahn wird am 07. Juni 2019 stattfinden.
Wie aus der örtlichen Presse zu entnehmen war, wird die Europa-Radbahn bereits aktuell immer wieder von Fahrradfahrern genutzt. Die Stadt Kleve weist hiermit erneut darauf hin, dass sich die Europa-Radbahn einschließlich ihrer Randstreifen zurzeit noch im Bau befindet und noch nicht freigegeben ist. Eine gefahrlose Nutzung der Europa-Radbahn und die Sicherung der Randstreifen ist erst dann gewährleistet, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen und die erforderlichen Verkehrszeichen und Lichtsignalanlagen aufgestellt sind. Im Anschluss an die Bauarbeiten werden die Absperreinrichtungen im Rahmen einer offiziellen Eröffnung am 07.06.2019 entfernt.
Wer die Europa-Radbahn bereits nutzt, handelt auf eigene Gefahr und kann wegen etwaiger Körper- und Sachschäden nicht mit Ersatzleistungen der Stadt Kleve rechnen.
Juni 2019
Eröffnung der Europa-RadBahn
Europa-RadBahn setzt neue Maßstäbe für klimafreundlichen Radverkehr in der Region
Dass Radfahren in mancherlei Hinsicht die bessere Alternative im alltäglichen Verkehr zur Arbeit, zur Schule und zum Studium oder Einkauf darstellt, ist längst allen klar. Radelnde Zeitgenossen tun etwas für Körper und Seele und jeder Kilometer, den das eigene Auto stehen bleibt, schont Klima und Umwelt sowie das eigene Portemonnaie. „Mit der Idee von einer grenzüberschreitenden schnellen und komfortablen Radverbindung von Kleve über Kranenburg bis ins niederländische Nijmegen wollten die Räte der Stadt Kleve und der Gemeinde Kranenburg vor allem umstiegswilligen Pendlern eine adäquate Trasse bieten“, erklärt Bürgermeister Günter Steins.
„Schnellläufer“ in Bestzeit
Gerademal zweieinhalb Jahre hat es von der Bewilligung der Fördermittel bis zur Eröffnung der Europa-Radbahn am 7. Juni 2019 gedauert. Planungs- und Bauzeit sind damit im Vergleich zu anderen Projekten auch beim Radwegebau bemerkenswert schnell über die Bühne gegangen. Dazu waren engste Absprachen zwischen allen Beteiligten notwendig. Erfolgreich war auch das Baukonzept: „Von beiden Endpunkten auf deutscher Seite haben zwei Tiefbauunternehmen auf einander zu gebaut – diese Planung hat letztendlich die eigentliche Bauzeit halbiert und sicherte so die Eröffnung pünktlich zur laufenden Radsaison“, freut sich Bürgermeisterin Sonja Northing.
Bund und Land übernehmen den Großteil der Finanzierung
Als einer der Gewinner des Wettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“, ausgeschrieben durch das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, erhält das Projekt neben der Auszeichnung eine stattliche Förderung. Überzeugt hatten die Juroren des Wettbewerbs vor allem zwei Aspekte des regionalen Radprojektes: Zum einen die Idee, gerade der rasant wachsenden Zahl von elektrisch unterstützten Pedelecs aber auch konventionellen Rädern eine gut ausgebaute und durchgängige Route anzubieten. Dadurch wird der Umstieg auf das Rad befördert und somit ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Vorteile neuer Technologie können so auch tatsächlich genutzt werden. Der zweite Aspekt war die grenzüberschreitende Dimension der Trasse. Diese verbindet am Ende zwei Mittelzentren und Hochschulstandorte: die deutsche Kreisstadt Kleve und das niederländische Nijmegen.
Letztendlich überzeugten auch das Land NRW diese Argumente. Von den rund 6,5 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt der Bund 4,3 Millionen Euro (70 Prozent Förderquote). Weitere 921.000 Euro (15 Prozent Förderquote) stammen aus Mitteln des Ministeriums für Verkehr NRW. Die beiden beteiligten Kommunen Kranenburg und Kleve stemmen die restlichen rund 1,3 Millionen Euro.
Beste elf Kilometer RadBahn für alle (Rad-)Typen
Rund 11 Kilometer misst die neue Trasse auf deutscher Seite. 4,67 Kilometer liegen dabei auf Klever Stadtgebiet, 6,45 Kilometer führen durch die Gemeinde Kranenburg. Von Bedeutung ist aber auch noch ein anderes Maß: Mit mindestens drei Metern Breite bietet die Trasse genug Raum für äußerst komfortables Vorankommen – sicheres Überholen inbegriffen.
Auch der Belag auf der Strecke macht Spaß: Ebener Asphalt bedeckt den Radweg über die gesamte Länge und bietet optimale Bedingungen. Die Europa-RadBahn lädt letztendlich alle Typen von Radfahrern zur Nutzung ein. Genehmigt ist dabei alles was auch auf herkömmlichen Radwegen erlaubt ist. E-Pedelecs und E-Bikes mit einer höheren Unterstützungsleistung als bis zu 25 Stundenkilometer und andere motorisierte Gefährte dürfen allerdings nicht auf der Europa-RadBahn fahren – sie müssen die Straßen nutzen.
Optimiertes Licht und optimale Ampelschaltungen
Auch ansonsten gelten auf der Trasse die Bedingungen der Straßenverkehrsordnung. Rechtsfahren beispielsweise ist vorgeschrieben. Dass Verkehrsschilder und Ampeln zu beachten sind, versteht sich von selbst. Allerdings haben die Planer die Ampelschaltungen entlang der Strecke so konzipiert, dass ankommenden Radler früh erkannt werden und in der Regel grünes Licht haben, wenn sie die Lichtzeichenanlage erreichen. Bei einigen Querungen – etwa an der B9 – kann es noch zu kurzen Stopps kommen. Ansonsten geht es durchgängig weiter. Es gilt das Prinzip Vorrangigkeit des Radverkehrs vor dem motorisierten Individualverkehr.
In Teilen des Stadtgebiets von Kleve und an neuralgischen Punkten ist die Strecke abends und nachts beleuchtet. Auf eine durchgehende Beleuchtung wurde allerdings bewusst verzichtet. So soll dem Artenschutz Rechnung getragen werden. Artenschutz stand auch bei der Auswahl der verwendeten Leuchten im Vordergrund – sie sind blendfrei und vermeiden weitgehend den Anflug von Insekten und Fledermäusen.
Gute Aussichten über grüne Ränder hinweg
Entlang der Trasse gibt es einiges zu sehen. Einen Höhepunkt bildet dabei sicherlich die Sichtachse auf den Forstgarten in Kleve mit Blick auf die Wasserspiele und den Kupfernen Kopf. Aber auch an anderen Stellen lohnt es sich erhobenen Hauptes zu radeln und ab und an den Blick schweifen zu lassen.
Auch die Ränder der Strecke sind beachtenswert. Sie bieten heimischen Vögeln und Insekten Schutz und Nahrung. Bei der Bepflanzung wurden z. B. durchgängig regionale und krautreiche Mischungen verwendet. Auch da, wo Nutzflächen für Lagerung und Zufahrten eine höhere Bepflanzung verhindern, wurden schmetterlings- und wildbienenfreundliche Samenmischungen aus der Region benutzt.
Draisine im Parallelverkehr
Ab und an wird beim Blick in die Landschaft eine Draisine auf Schienen durch das Bild huschen: Die alte Bahntrasse, auf der jetzt die Europa-RadBahn fertig gestellt wurde, beherbergt auch die Schienen der Draisinen, die in der Saison ein beliebtes Freizeitvergnügen bieten. Der Betrieb der Draisinenbahn parallel zur Europa-Radbahn läuft auch nach Inbetriebnahme der Radstrecke uneingeschränkt weiter.
Die Planungen haben übrigens auch eine Wiederbelebung des Schienenverkehrs zwischen Kleve und den Niederlanden berücksichtigt. Der Bau der Europa-RadBahn beeinträchtigt solche Überlegungen in keiner Weise.
Fazit:
Eine radfreundliche Alternative mit regionalen Dimensionen
Mit ihren gut 11 Kilometern Länge bis ins niederländische Radwegenetz, einer Breite von drei Metern, glatten Asphalt und allen anderen Vorzügen bildet die Europa-RadBahn eine wirklich attraktives Angebot zum Umstieg vom Auto auf das Rad. Dabei sind es gerade die angepassten Dimensionen, die dieses Projekt zum Vorbild für weitere Radverbindungen machen.
Ansprechpartner
Name | Kontakt |
---|---|
van Koeverden, Pascale |
Minoritenplatz 47533 Kleve Tel.:0 28 21 / 84 - 322 E-Mail: Pascale.van.Koeverden@Kleve.de |
Social Media