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Prinz Moritzpark

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Am 14. März 1664 erwarb Kleves Statthalter Johann Moritz van Nassau-Siegen aus kurfürstlichem Besitz an der Goldstraße in Kleve ein Grundstück samt Berghang am Kermisdahl, um darauf einen Lustgarten anzulegen, der zusammen mit seiner Stadtresidenz, dem Prinzenhof, 1671 vollendet wurde.

Mittelpunkt des Gartens war ein Rondell, ein durch acht Strahlen und zwei konzentrische Kreise gegliedertes, labyrinthartiges Heckenwerk, zu dem vier von Klimmpflanzen überwachsene Torpavillions und vier mit Tympana gedeckte Torbögen im Wechsel den Zugang bildeten. An drei Seiten war der Garten mit einer Mauer umgeben, die vierte Seite nach Osten war gegen den Kermisdahlhang durch eine Fichtenbepflanzung abgeschirmt. In der Südmauer waren drei große Rundbogennischen eingelassen, in denen die Figuren dreier Gottheiten standen, von denen sich zwei genau bestimmen ließen: in der dem Kermisdahl zugewandten Nische ein Apollo (Helios) und in der mittleren Nische eine Flora. In der letzten Nische am Tor zur Nassauer Allee stand eine weitere Figur (Venus?).

Die Flächen südlich und östlich der Terrasse war als Buchsbaumparterres angelegt: Rasenstücke, Taxuspyramiden sowie farbige Erden bildeten wohl ursprünglich die heraldischen Zeichen des Johann Moritz. Die Reihung und Häufung der Blumenkübel und Figuren, ein Spiegel im Südostwinkel des Gartens, das Nebeneinander eines streng gepflegten Teils auf der oberen Hügelfläche und eines wildwachsenden Parkteils am Hang zum Kermisdahl bewiesen das "Manieristische" des Lustgartens. In der ungeordneten Natur dieses Hanges lagen Pavillions, Ruheplätze, Grotten und Aussichtshügel.

Im 18. Jahrhundert wurde der Lustgarten in einen Landschaftspark umgewandelt. Trotz seiner Verwüstung 1944 zeichnet sich der Prinz-Moritz-Park heute noch durch einen alten Baumbestand aus.

KategorieNatur, Parkanlagen

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