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Tote Krieger

  • Denkmal für gefallene Soldaten

"Im Westen tobt seit drei Tagen eine Riesenschlacht, ob man will oder nicht, man spürt etwas davon in der Luft. Hoffentlich der Endkampf, wir kämpfen doch mit einer an Bewunderung grenzenden Zähigkeit. Und wozu?"
Diese Worte schrieb der Bildhauer Ewald Mataré während des Ersten Weltkrieges.

Seine Skulptur "der Tote Krieger" vor der Stiftskirche ist kein Held, es ist ein gefallener Soldat- aus Stein gehauen - kalt, bewegungslos. Nicht einmal eine Waffe trägt er bei sich, denn er ist ein Opfer des Krieges. Wie auf einer Tragbahre legte man ihn vor die Kirche.

Die Geschichte

Am Ende des ersten Weltkrieges wollten die Klever Bürger ein Denkmal für ihre Gefallenen errichten lassen. Der Bildhauer Mataré gewann den, dafür ausgeschriebenen, Denkmal-Wettbewerb.
Zwar war der Klever Bürgermeister unzufrieden mit dem Gips-Modell und betonte, dass er "eine so kuriose Sache nicht aufstellen wolle". Der Einwand kam aber zu spät, denn das Geld für das Kunstwerk war schon ausgegeben.
So kam es, dass die Skulptur an der verkehrsreichen Göringstrasse aufgestellt wurde.

Da lag er nun - verkrampft, die Arme steif an den Seiten - die Finger leicht gekrümmt. So als ob der Tod seinen einst warmen Körper erfroren hätte. Ein Denkmal, das das Leiden, die Trauer und den Tod symbolisierte - das war den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge - und musste als "entartete Kunst" entfernt werden.

In einer Nacht und Nebelaktion wurde die Figur zerschlagen und auf einer Brache vergraben. Nur durch einen Zufall wurden in den 70er Jahren Bruchteile der Statue dort wieder entdeckt und ausgegraben. Man entschied das Denkmal wieder zusammen zu fügen, und es vor der Stiftskirche aufzustellen. In seiner Brust ist eine kreisrunde Vertiefung. Darin hat der Künstler Mataré etwas versteckt. Es ist eine Liste von Klever Bürgern, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.

 

 

KategorieSkulpturen
Anschrift
Tote Krieger
Kapitelstraße
47533 Kleve

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