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Keeken
Keeken, das Golddorf in der Düffel direkt am Altrhein, das Dorf der Gänse und der Störche gehört zu den Perlen am Niederrhein.
Keeken gehört mit seinen 986 ha Flächezu den größten Ortsteilen in Kleve. Die geringe Einwohnerzahl von nur zirka 690 Menschen zeigt aber deutlich, dass dieser Ortsteil geprägt wird durch die Landwirtschaft. Hier findet man noch eine Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe und prächtige Bauernhöfe mit ausgedehnten Wiesen und Weiden. Keeken hat seinen dörflichen Charakter bewahren können.
Das genaue Gründungsjahr Keekens ist durch wiederholte politische Neuordnungen der Vergangenheit nicht bekannt. Das Haus Keeken wurde bereits in Urkunden des achten und neunten Jahrhunderts erwähnt und wuchs später mit anderen Bauernschaften zusammen. 1969 wurde Keeken aus dem Amt Rindern Ortsteil der Stadt Kleve.
Und man sieht viel Wasser in Keeken.Gräben durchziehen die Flächen, Kolke, die durch das Hochwasser geschaffen wurden, funkeln in der Sonne, der Altrhein mündet hier in den Neurhein, und vor allem bei Hochwasser verwandelt der Rhein die Wiesen und Weiden rund um Keeken in eine Seenlandschaft. Der Ort liegt inmitten des Naturschutzgebietes Düffel. Weite Bereiche der Umgebung sind nach der EG-Vogelschutzrichtlinie und der FFH-Richtlinie geschützt. Entsprechend reichhaltig ist das Angebot, was die Natur dem Wanderer, ob zu Fuß oder mit dem Rad, bietet.
Keeken liegt, ähnlich wie Griethausen, Brienen, Wardhausen, Düffelward und Bimmen, direkt hinter dem Rheindeich. Gönnen Sie sich einen Spaziergang auf dem Deich, und genießen Sie die herrliche Aussicht auf den Ort oder die Mündung des Altrheins in den Neurhein. Gerade hier ist immer etwas los. Ob es die schweren Lastkähne auf dem Rhein sind, oder die Segel- und Motorbooteauf dem Altrhein, langweilig wird es hier nie. Jedes Jahr in den Wintermonaten kommen zahlreiche Naturliebhaber aus ganz Deutschland, und das Naturschauspiel der überwinternden Wildgänse zu beobachten.
Erster Anlaufpunkt ist hierbei das Infozentrum Keeken, das am 12. Mai 2000 eröffnet wurde. Neben der rund 130 m² großen Ausstellungsflächesind hier ein öffentlicher Leseraum sowie ein Büro und sanitäre Einrichtungen untergebracht. Als eine von vier Besuchereinrichtungen in De Gelderse Poort liegt es auf Beckers halben Ho", einem alten, unter Denkmalschutz stehenden Bauernhof. Heute besser bekannt durch das Café im Gärtchen. Dem Infozentrum sollten Ausflügler auf jeden Fall einen Besuch abstatten, denn hier können Interessierte nicht nur die Kultur- und Naturlandschaft am Fluss, sondern auch die Lebensweise der Menschen, die hier leben und arbeiten, kennen lernen. Auf einem Rundgang durch die Ausstellung erfahren die Besucher etwas über die geologische Entstehung der Region De Gelderse Poort und über die Geschichte, die die Menschen mit dieser Region verbindet.
Das Wappentier des Zentrums, der Lachs, lenkt den Blick des Betrachters auf den Rhein, den für diese Region prägenden Fluss. Den Besuchern werden Themen wie Rheinwasserqualität, Rheinfischerei und das Leben an den Ufern nahe gebracht. Die Dynamik des Rheins und deren Folgen werden anschaulich im Flutungsmodell gezeigt.
Vor allem Radfahrer zieht das Dorf in seinen Bann. Wie die meisten Ortschaften am Rhein glänzt auch Keeken mit seinem typischen Dorfcharakter, der noch in weiten Teilen erhalten werden konnte. Hier gibt es noch eine Dorfmitte, geprägt von der mächtigen alten Dorfkirche mit Friedhof und Dorfplatz. Kleine Straßen laden zum Spazierengehen ein, alte Backsteinbauten runden das Gesamtbild ab. Dazwischen immer wieder prächtige Bauernhöfe im Stile von Gutshöfen, die noch sehr gut erhalten sind. Und eine Mühle, die mit ihrer weißen Farbe schon von weitem zu sehen ist. Von besonderem Reiz auch die kleine evangelische Kirche, direkt an der Bundesstraße nach Millingen gelegen. Auch hier lohnt sich ein kleiner Abstecher.
Der Graf von Bylandt erbaute diese steinerne Windmühle, die am 11. Januar 1811 in Betrieb genommen wurde. Im Laufe der Jahre wechselte sie mehrfach ihren Besitzer. Verschiedene Müller verarbeiteten Weizen, Roggen und Gerstengraupen. Seit 1866 war sie, drei Generationen lang, im Besitz der Familie Paal. 1956 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, weil er in dieser Form nicht mehr effektiv genug war. Seit 1993 dient die alte Mühle, nach gründlicher Renovierung, als Seniorenheim.
Die St. Mariä Himmelfahrtskirche gilt als eine der schönsten Dorfkirchen am Niederrhein. Der dreischiffige, gotische Baumit einem niedrigeren, vierstöckigen Westturm wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Der Chor mit seinen schönen neugotischen Gewölbemalereien stammt aus dem Jahr 1532, während die Seitenschiffe erst Ende des 17. Jahrhunderts angebaut wurden. Am Deckengewölbe ist das Wappen der Ritter von Bylandt (schwarzes Kreuz auf goldenem Grund) zu bewundern. Viele wertvolle und edle Gegenstände im Innerender Kirche wurden seit Generationen von Familien aus Keeken gestiftet. Zu bestaunen sind zwei alte Kronleuchter, die Kommunionbank, der Hochaltar, ein Rosenkranzaltar sowie Beichtstühle und die über 85-jährige Orgel.
Und vor allem am Deich locken Cafés insbesondere Ausflügler ein zu einer kleinen Rast bei selbstgebackenem Kuchen und frischem Kaffee. Sowohl das Café im Gärtchen als auch Haus Vossegatt sind längst mehr als nur ein Geheimtipp.
Die Keekener hegen eine besondere Verbundenheit zu ihrem Ort. Alles wird liebevoll gehegt und gepflegt. Auch dies ist ein Grund, warum Keeken in den 90er Jahren auch eine Goldmedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner worden"gewinnen konnte. Und dies ist nur eine Medaille von vielen, die die Keekener im Laufe der Jahre sammeln konnten. Und noch eine Höchstleistung ging in die Geschichte ein. 1994 erreichten 3 Kühe der Ortschaft die Gesamtlebensleistung von 100.000 kg Milch. Das hatte es bisher im Rheinland noch nicht gegeben.
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