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Ausstellung zum 100. Geburtstag von Max Frisch [15.05.1911 - 04.04.1991] in der Stadtbücherei Kleve

Datum: 12.05.2011


Max Frisch: Romancier, Dramatiker, Architekt, Provokateur, Klassiker und einer der anerkanntesten Schriftsteller der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur

Anlässlich des 100. Geburtstags von Max Frisch am 15. Mai 2011 hat die Stadtbibliothek Kleve recherchiert und Literatur zu seinem Leben und Werk zusammengestellt. Dabei sind neu erschienene Biographien wie „Max Frisch - Sein Leben in Bildern und Texten" von Volker Hage, Spiegel-Redakteur, herausgegeben - ; der Autor hat hierin ca 300 Fotos aus Familienalben, Archiven... ausgewählt und ebenso Texte aus bisher unpublizierten Gesprächen...eine Biographie von Ingeborg Gleichauf „Jetzt nicht die Wut verlieren", eine weitere sehr lebendige von Volker Weidermann: Max Frisch - Sein Leben, seine Bücher oder
eine sehr gründliche Biographie von Julian Schütt: Biographie eines Aufstiegs. Interessant ist auch eine CD mit einem Porträt in Originalaufnahmen: „Nicht weise werden, zornig bleiben", so lautet der Titel.
Max Frisch wurde am 15. Mai in Zürich als Sohn eines Architekten geboren.
1931 beendete Frisch die Schule und begann ein Germanistikstudium in Zürich, was er sich aber anders vorgestellt hatte. Er brach das Studium ab und verdiente zunächst als Journalist sein tägliches Brot. 1934 erschien sein erster Roman „Jürg Reinhart". 1936 begann er ein Architekturstudium , wobei er parallel seine schriftstellerische Tätigkeit weiterführte.
1940 schloss er sein Studium der Architektur ab und trat auch eine Stelle an. In dieser Zeit lernte er seine erste Ehefrau Gertrude Anna Constanze von Meyenberg, ebenfalls Architektin, kennen und sie heirateten am 30. Juli 1942. Frisch eröffnete sein eigenes Architekturbüro und betrieb es bis 1955. In dieser Zeit unternahm er viele Auslandsreisen und dokumentierte seine Eindrücke vom kriegszerstörten Europa in Tagebüchern (1946-49). F. schrieb auch erfolgreiche Theaterstücke wie „Die chinesische Mauer" (1946) und „Andorra" (1961). Dabei profitierte er von Kontakten mit Bertolt Brecht.
1954 erschien dann der Roman „Stiller", womit ihm der literarische Durchbruch gelang. Dieses Werk thematisiert das Problem gesellschaftlicher Identitätszwänge. Jetzt entschied sich Frisch für die schriftstellerische Laufbahn und trennte sich von seiner Familie. 1957 folgt „Homo Faber", welches sein bekanntestes Werk werden sollte. 1958 etabliert er sich auch als Dramatiker mit „Biedermann und die Brandstifter" - in diesem Jahr lernt er Ingeborg Bachmann kennen und lebt von 1960 -65 mit ihr zusammen in Rom. 1964 erscheint der Roman „Mein Name sei Gantenbein", welcher als literarische Verarbeitung dieser Beziehung gilt. 1968 ging Frisch eine Ehe mit der viel jüngeren Marianne Oeller ein, welche aber auch scheiterte. 1972 folgte sein zweites Tagebuch 1966 - 71. 1979 wurde seine Ehe mit M. Oeller geschieden und es hatte schon eine Beziehung mit der ebenfalls wesentlich jüngeren Amerikanerin Alice Locke-Carey begonnen. Er lebte von 1980 - 84 mit ihr in New York. 1984 ging Frisch zurück nach Zürich und lebte dort mit seiner letzten Lebensgefährtin Karin Pilliod zusammen.

1989 stellten die Ärzte unheilbaren Darmkrebs fest. Am 4. April 1991starb M. Frisch. 1991 wurde „Homo Faber" unter Volker Schlöndorff verfilmt.
Homo Faber, Biedermann und die Brandstifter, Stiller... sind schon zu Lebzeiten von M. Frisch in den Kanon der Literatur eingegangen. Sein literarisches Schaffen ist dabei eng verwoben mit seiner Biographie. Häufig verarbeitete Frisch Lebenskonflikte in seinen Arbeiten.
Die o.g. Ausstellung ist in der Stadtbücherei Kleve vom 17.05.2011 bis 14.06.2011 in ihren Räumen auf der 2. Etage während ihrer Öffnungszeiten zu sehen.

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