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Ausstellung zum 100. Todestag von Karl Friedrich May (25.02.1842 – 30.03.1912) in der Stadtbücherei Kleve vom 31.03.2012 - 02.05.2012

Datum: 26.03.2012

Karl May: deutscher Schriftsteller, einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen, Schöpfer von Winnetou und Old Shatterhand und Pazifist

Am 30.03.1912 jährt sich der Todestag von Karl Friedrich May zum 100. Male und aus diesem Anlass zeigt die Stadtbücherei Kleve eine Buchausstellung in einer Vitrine im Erdgeschoß. Dort sind zum Beispiel zwei Biographien zu sehen wie von „Thomas Kramer“: Karl May – ein rührendes und packendes biografisches Porträt,  oder eine lebendige Romanbiografie für Kinder von Burghard Bartos  „Old Shatterhand, das bin ich.“ Außerdem hat die Stadtbibliothek Kleve eine nette Reihe „Abenteuer Winnetou“ aus dem Karl-May-Verlag angeschafft. Es gibt einige Informationen aus dem Karl-May-Museum in Radebeul sowie von der Karl-May-Gesellschaft, welche gratis mitgenommen werden können.

Kurzbiographie: Karl Friedrich May wurde am 25.02.1842 als fünftes von vierzehn Kindern einer in großer Armut lebenden Weberfamilie in Ernstthal im Erzgebirge geboren, neun seiner Geschwister starben früh; K. May selbst litt bis zum fünften Lebensjahr unter Sehschwäche und lebte in dieser Zeit intensiv in der Märchenwelt seiner Großmutter. Als phantasievoller Junge wurde May bereits während der Schulzeit besonders gefördert und erhielt privaten Musik- und Kompositionsunterricht. Nach einer Lehrerausbildung arbeitete M. als Hilfs- und Fabrikschullehrer. Als er unerlaubt eine Taschenuhr benutzte, wurde er wegen Diebstahls zu sechs Wochen Zuchthaus verurteilt und es wurde ihm die Erlaubnis, im Schuldienst tätig zu sein, entzogen.

Aufgrund weiterer Delikte aus Geldmangel verbrachte er insgesamt siebeneinhalb Jahre im Gefängnis bzw. Zuchthaus, wo auch  seine ersten literarischen Ideen entstanden (1865 -68 und 1870 – 74), bevor ihm eine Resozialisierung gelang.   

Ab 1875 arbeitete May als Zeitschriftenredakteur, u.a. für die Familienzeitschrift „Deutscher Hausschatz in Wort und Bild“, in der viele seiner Reiseerzählungen erschienen. 1881 erschien hier sein großer Orientzyklus. Nebenher schrieb er auch noch für andere Verlage. Für die Knabenzeitschrift „Der gute Kamerad“ verfasste er acht Erzählungen „für die Jugend“ (Der Schatz im Silbersee, Der Ölprinz, Das Vermächtnis des Inka, Die Sklavenkarawane…), die später auch in Buchform erschienen. 1882 begann unter dem Titel „Karl May’s gesammelte Reiseromane“ eine bis heute bestehende Buchreihe, die Mays Popularität weiter steigerte. Er wurde zum meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache (Aufl. über 100 Mio.). Er fügte dieser Reihe neue Romane hinzu, u.a. Winnetou I – III oder Old Surehand I-III. Des weiteren schrieb er Humoresken, Kolportageromane… Karl Mays Sympathie galt den Benachteiligten und Schwachen in aller Welt, darum kämpften die Helden gegen Sklaverei, Rassismus und für Toleranz. Nach den Erfolgsjahren erlebte er  zwischen 1901 und 1911 tragische Prozessjahre, in welchen ihm seine jugendlichen Verfehlungen vorgeworfen wurden. Vorher, d.h. 1899/1900 besuchte er Schauplätze seiner Erzählungen wie Ägypten, Ceylon und Sumatra – er war entsetzt von dem dortigen Elend und Mays Schreiben veränderte sich. Es entstand die Erzählung „Und Friede auf Erden“ - May  wurde nun zum Pazifisten. 

1908 reiste May mit seiner zweiten Frau Klara das erste und einzige Mal in die USA und besuchte New York und die Großen Seen. Den Schauplatz seiner Romanhelden mied er – den Wilden Westen hat er nie gesehen.

Zehn Tage vor seinem Tod am 30.03.1912, erlebte er in Wien anlässlich seines Vortrags „Empor ins Reich der Edelmenschen“ einen triumphalen Erfolg.

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