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Ausstellung zum 100. Todestag von Konrad Duden [03.01.1829 - 01.08.1911] in der Stadtbibliothek Kleve vom 23.07.2011 - 13.08.2011

Datum: 21.07.2011

Konrad Duden: Begründer und Vater der deutschen Einheitsschreibung "Mann der Wörter"

Die Stadtbücherei Kleve zeigt zum o.g. Datum anlässlich des Todestags von Konrad Duden, dem „Mann der Wörter“ eine Buchausstellung in der Kinderbücherei – insbesondere neu angeschaffte Pappbilderbücher aus der Buchreihe „Duden Zwerge“ in attraktiver Gestaltung, welche sich an die Kleinsten mit Eltern und Erziehern wenden und Kinder ab 12 Monaten gezielt in deren sprachlicher Entwicklung begleiten. Dazu liegen auch Verlagsbroschüren aus, welche Erklärungen zu den entsprechenden Büchern enthalten.  

Konrad Duden wurde am 3. Januar 1829 als zweiter Sohn des Liqueurfabrikanten „Johann Konrad Duden“ und dessen Ehefrau Juliane Charlotte auf dem Gut Bossigt in Lackhausen (heute: Wesel) geboren. Wegen Überschuldung musste die Familie wegziehen. K. Duden erhielt einen Freiplatz im evangelischen Waisenhaus in Wesel und Stipendien ermöglichten es ihm dennoch das heutige Konrad Duden Gymnasium zu besuchen. Nach seinem Abitur 1846 studiert er Geschichte, Germanistik und klassische Philologie in Bonn. Dort trat er der Studentenverbindung „Germania“ bei und beteiligte sich an den Demonstrationen der Burschenschaften im europäischen Revolutionsjahr 1848. 1854 holte er mit besonderer Genehmigung das Staatsexamen an der Univ. Bonn nach und promovierte auch in diesem Jahr in Marburg mit der Diss. „De Sophoclis Antigona“. Er nahm danach eine Hauslehrerstelle in Italien/Genua an. In Messina lernte er Adeline Jakob, die Tochter des deutschend Konsuls, kennen. Sie heirateten 1861 und aus dieser Ehe gingen 6 Kinder hervor. Inzwischen waren sie nach Deutschland zurückgekehrt und in Soest unterrichtete Duden als Gymnasiallehrer. 1869 wurde er als Gymnasialdirektor nach Schleiz berufen. 1876 wurde er Direktor des Königlichen Gymnasiums zu Hersfeld. Hier veröffentlichte er 1880 sein wichtigstes Werk: Vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache. 1905 trat er in den Ruhestand und wohnte in Sonnenberg bei Wiesbaden. Er starb dort im Jahr 1911 und wurde auf eigenen Wunsch im Familiengrab in Bad Hersfeld beigesetzt.

Konrad Duden schuf mit seinem „Orthografischen Wörterbuch“ die Grundlage für eine einheitliche deutsche Rechtschreibung. Als Mensch war Duden eine interessante Person, die sich auch im gesellschaftlichen Leben und für seine Schüler stark engagierte. Er wollte ein Werk für die Praxis schaffen – für alle Menschen, die mit der deutschen Sprache leben und arbeiten. Er machte sich im Alleingang an die Einheitsorthografie: Er nahm die preußische und bayerische Schulrechtschreibung als Grundlage und verfasste die knapp 200 Seiten des Urdudens. Und das, obwohl Bismarck die preußische Schulorthographie bei „gesteigerter Ordnungsstrafe“ verboten hatte. Das „vollständige orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache“ erschien am 7.7.1880 in Leipzig.

Ganze 135000 Stichwörter umfasst die aktuelle, 25. Aufl. des Dudens heute. Der Urduden beeinhaltete „nur“ 27.000 Wörter. K. Duden verhalf einer Einheitsschreibung zunächst in Deutschland und dann im gesamten deutschen Sprachraum zum Durchbruch. „Die Dudenredaktion“, so der Leiter der Dudenredaktion, Dr. Werner Scholze-Stubenrecht, „bleibt dem Anliegen Konrad Dudens nach einer einfachen, einheitlichen und für jedermann leicht anwendbaren deutschen Rechtschreibung verpflichtet.“

Die o.g. Ausstellung ist vom 23.07.11 bis 13.08.2011 in der Kinderbuchabteilung der Stadtbücherei Kleve im Erdgeschoss im Rahmen ihrer Öffnungszeiten zu sehen. 

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