Inhalt

Ausstellung zum 150. Geburtstag von Rudolf Steiner [27.02.1861 – 30.03.1925] in der Stadtbücherei Kleve vom 28.02.2011 bis 26.03.2011 - Rudolf Steiner: österreichischer Goethe Forscher, Philosoph und Begründer der Anthroposophie

Datum: 25.02.2011

Am 27. Februar 2011 jährt sich der Geburtstag des bedeutenden österreichischen Philosophen Rudolf Steiner zum 150. Male. Als Begründer der Waldorfschulen, der anthroposophischen Geisteswissenschaft und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft war Rudolf Steiner ein bedeutender Reformer des 20. Jahrhunderts – auf der ganzen Welt gab er Künstlern, Wissenschaftlern und Unternehmern Anregungen und sie prägen bis heute in vielfältiger Weise unser Kultur- und Alltagsleben.

Die Stadtbücherei Kleve hat anlässlich seines Geburtstags seine gesammelten Werke zusammengestellt und präsentiert sie auf einem Büchertisch in ihren Räumen auf der ersten Etage. Die kleine Buchausstellung wird ergänzt durch einige informative Festkataloge herausgegeben vom Rudolf Steiner Verlag (Gesamtverzeichnis).

Diese können gratis mitgenommen werden. Interessant sind sicher auch zwei schön illustrierte Poster mit Eurythmiefiguren sowie Wandtafelzeichnungen von R. Steiner.

Geboren wurde Rudolf Steiner am 27. Februar 1861 in Kraljevec im nördlichen Kroatien als ältestes von drei Kindern eines Bahnbeamten. Seine Kindheit verbrachte er im Burgenland südlich von Wien. Er studierte an der Technischen Hochschule in Wien Mathematik, Physik, Chemie und Biologie, daneben beschäftigte er sich mit Goethe und philosophischen Fragen. Ab 1890 wird er ständiger Mitarbeiter am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und gibt die naturwissenschaftlichen Schriften in der großen Sophien-Ausgabe heraus. 1891 promoviert er in Rostock zum Doktor der Philosophie. 1897 geht er nach Berlin und wird dort 1899 – 1904 Lehrer an der Arbeiter-Bildungsschule. 1899 heiratet R. Steiner Anna Schultz. Er tritt in die Theosophische Gesellschaft ein und wird 1902 Generalsekretär. Jetzt arbeitet er bis zu seinem Tode an der Anthroposophie als Geisteswissenschaft. Anthroposophie nennt sich die Weltanschauung, auf der die Waldorfpädagogik fußt. Nach Steiner hat jeder Mensch die Fähigkeit, die Geisteswissenschaft zu verstehen und auch eigene Erkenntnisse in diese Disziplin einzubringen. In den weiteren Jahren hält er Vorträge im In – und Ausland – 1912 gründet er die Anthroposophische Gesellschaft. 1913 wird der Grundstein zum Goetheanum in Dornach bei Basel in neuen Bauformen gelegt.

Steiner widmete sich außerdem der Dreigliederung des sozialen Organismus (Rechtsleben/Staatsverwaltung, Wirtschaftsleben/Ökonomie sowie Geistesleben/Bildungswesen). Bei der sog. Dreigliederungsbewegung kamen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten zusammen. Steiner versuchte damit auf die sozialen Missstände der Nachkriegszeit gestaltend einzuwirken.  

1914 heiratete Steiner seine zweite Frau Marie von Sievers in Dornach.   1919 wurde von dem Leiter der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria eine Betriebsschule in Stuttgart gegründet. Es entstand die erste Waldorfschule. Waldorfpädagogen sollen das Denken, Fühlen und Wollen schulen – dieses Schulmodell sollte einer humanistischen Allgemeinbildung dienen. Von Bedeutung ist in der Anthroposophie auch die Eurythmie – eine expressionistische, in farbigen Gewändern vorgeführte Bewegungskunst. Sprache soll auch in Bewegung übertragen werden. Des Weiteren schuf Steiner die anthroposophisch erweiterte Medizin.

Rudolf Steiner hat neben 20 Büchern eine Vielzahl von Schriften und Artikeln veröffentlicht.  In den letzten Jahren seines Lebens hielt er noch zahlreiche pädagogische, theologische, medizinische und landwirtschaftliche Vorträge in größeren Städten Europas.

R. Steiner starb nach langer Krankheit am 30. März 1925 in Dornach.

Die Frage nach der Menschlichkeit bestimmte das Leben R. Steiners – die Anthroposophie hat er begründet. Aber wie lässt sich das Menschliche in seiner Tiefe und Größe verstehen und verwirklichen? Zitat Rudolf Steiners: „Ich will verstanden und nicht verehrt werden“.   

Die o.g. Ausstellung ist vom 28.02. – 26.03.2011 auf der 1. Etage in der Stadtbücherei Kleve im Rahmen ihrer Öffnungszeiten  zu sehen.      

nach oben