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Ausstellung zum 50. Todestag von Hermann Hesse (Pseud. Emil Sinclair) auf der ersten Etage in der Stadtbücherei Kleve vom 09.08.2012 - 08.09.2012/

Datum: 19.07.2012

Hermann Hesse: Dichter, einer der bedeutendsten Romanautoren des 20. Jahrhunderts, aber auch Gärtner, Maler und Pazifist
Am 9. August 2012 jährt sich der Todestag des berühmten Dichters und Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse zum 50. Male. Aus diesem Anlass zeigt die Stadtbibliothek Kleve eine Buchpräsentation zu Leben und Werk auf der ersten Etage. Es sind einige Werke neu angeschafft worden, welche eingesehen werden können wie z.B. Begegnungen mit Hermann Hesse von Siegfried Unseld (Gespräche...), das Filmbuch „die Heimkehr", ein Reiseführer „Mit Hermann Hesse durchs Tessin", interessant auch „Hesses Frauen" von Bärbel Reetz, „Stufen" - ausgewählte Gedichte, „Sommer" - Gedichte und Betrachtungen über den Zauber des Sommers, „Jugendland" - autobiograph. Erzählungen, aber auch der ältere Bildband hrsg. von Volker Michels lohnt es durchzublättern - beeindruckende Schwarzweißfotografien...und schließlich ein Werk „Freude am Garten" oder „Farbe ist Leben" mit ausgewählten schönsten Aquarellen von ihm.
Biographie: Hermann Hesse, (Pseudonym Emil Sinclair) wurde am 2. Juli 1877 in Calw als Sohn des deutsch-baltischen Missionars Johannes Hesse und dessen Frau Marie, geb. Gundert, geboren. Er erhielt von seinen Eltern eine pietistische Erziehung, wogegen er sich 1892 am evangelisch-theologischen Seminar Maulbronn wandte und flüchtete. Sein Roman „Unterm Rad" (1906) beschreibt diese Erfahrung. 1895 begann er eine Buchhändlerlehre in Tübingen - nach ersten literarischen Erfolgen wie „Peter Camenzind", ließ er sich 1904 in Gaienhofen am Bodensee nieder und heiratete hier die Fotografin Maria Bernoulli. Jetzt war er freier Schriftsteller und reiste sehr viel, durch Europa und Fernost. Er wollte die Wirkungsstätten seines Vaters und Großvaters kennenlernen. 1912 siedelte er mit seiner Frau und seinen drei Söhnen nach Bern um. Einige schwerwiegende Schicksalsschläge wie die schwere Krankheit seines Sohnes Martin im Jahre 1916, der Ausbruch der Schizophrenie bei seiner Ehefrau, der Tod seines Vaters sowie seine eigenen erlebten Enttäuschungen trieben Hesse in eine schwere Krise. Da Hesse sich gegen die patriotische Kriegsdichtung aussprach, wurde er somit zum Vaterlandsverräter. In dieser Zeit begann er zu malen und schrieb den Roman „Demian", worin er diese Erfahrungen verarbeitete. 1919 trennte er sich von seiner Familie und reiste nach Montagnola ins Tessin, wo er sich auch zur Ruhe setzte. 1922 erschien der Roman „Siddharta" und 1923 erhielt er die schweizerische Staatsbürgerschaft. In diesem Jahr ließ er sich auch scheiden und 1924 heiratete er Ruth Wenger, wobei diese Ehe nur bis 1927 hielt. 1929 erschien der Roman „Narziß und Goldmund". 1931 heiratete er die Kunsthistorikerin „Ninon Dolbin" und schrieb den Roman „Glasperlenspiel". Ab 1933 bot Hesse Künstlern Zuflucht , welche aus Angst vor Verfolgung durch die NSDAP Deutschland verließen. Der Verkauf seiner Werke sowie der Nachdruck wurden im Dritten Reich verboten. 1942 veröffentliche Hesse sein gesammeltes lyrisches Werk und dann begann er sich zurückzuziehen aufgrund seiner Sehschwäche und seines Gesundheitszustandes. 1946 erhielt Hesse den Literaturnobelpreis. Es folgten weitere Ehrungen und schließlich erhielt er den Friedenspreis des dt. Buchhandels für seinen Kampf gegen den Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus.
H. Hesse starb am 9. August 1962 im Alter von 85 Jahren in Montagnola.
H. zählt zu den bedeutendsten Romanautoren des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind geprägt von der Romantik, besonders von Goethe und Keller, teilweise sind sie auch stark autobiographisch. Ein weiterer starker Einfluß liegt in der indischen Mystik, die H. auf seiner Indienreise stark beeindruckte. Seine Sprache ist schlicht, musikalisch. Insbesondere den Konflikt von Geist und Natur thematisierte er in seinem gesamten Werk.
Die o.g. Ausstellung ist in der Stadtbücherei Kleve während ihrer Öffnungszeiten vom 9.8.2012 bis 08.09.2012 auf der ersten Etage zu sehen.

 

 

 

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