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Equal Pay Day

Datum: 20.03.2014

Die Gleichstellungsbeauftragte Yvonne Tertilte-Rübo teilt mit:

Equal Pay Day: Lohnlücke in NRW von 23% auf 22% gesunken

Frauen verdienen in Deutschland immer noch 22% weniger

Minijobs und Teilzeit sind Mitverursacher der Lohnkluft

Am 21. März ist in Deutschland Equal Pay Day. Dann haben Frauen genauso viel Geld verdient wie Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres. Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bleibt die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern bundesweit mit durchschnittlich 22 Prozent konstant – in NRW ist sie um einen Prozentpunkt von 23 Prozent auf 22 Prozent gesunken. Nach den neuen Berechnungen schlägt die Lohnlücke besonders bei Vollzeitbeschäftigungen zu Buche. Teilzeitbeschäftigungen und Minijobs gelten aufgrund von strukturellen Benachteiligungen wie z.B. mangelnden Aufstiegschancen dennoch als Mitverursacher der Lohnlücke. Sie bilden in diesem Jahr daher die Schwerpunktthemen des Equal Pay Day. Anlässlich des internationalen Tags für Entgeltgleichheit machen zahlreiche Aktionen auf die Missstände aufmerksam.

Anlässlich des internationalen Tags für Entgeltgleichheit machen zahlreiche Aktionen auf die Missstände aufmerksam. Wirtschaft und Politik werden aufgefordert, endlich Chancen- und Entgeltgleichheit für Frauen am Arbeitsmarkt zu schaffen – und Fehlentwicklungen wie Minijobregelungen zu stoppen.

Equal Pay Day-Motto 2014: „…und raus bist Du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen”

Minijobs sind Frauensache: Mehr als zwei Drittel der geringfügig Beschäftigten sind weiblich. Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt öfter als Männer und kehren anschließend häufig in Minijobs oder Teilzeit in die Berufswelt zurück. Minijobs gelten als Motor des Niedriglohnsektors. Drei Viertel der Beschäftigten in diesem Segment verdienen weniger als 8,50 Euro pro Stunde und können keine existenzsichernde Rente aufbauen. Minijobs verfügen zudem über einen „Klebeeffekt“: Wer einmal im Minijob arbeitet, bleibt haften. Die Aufstiegschancen sind sehr gering. Mütter, die ihre Berufsrückkehr mit einem Minijob starten, erhalten danach mehrheitlich keine sozialversicherten Arbeitsplätze mehr.

Minijobs sind eine berufliche Sackgasse. Kein anderes Arbeitsmodell unterstreicht die ungleichen Chancen von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt so deutlich. Die Zahlen sind bedenklich: Von den in Deutschland berufstätigen Frauen arbeiten 19,3 Prozent ausschließlich als Minijobberinnen. In NRW sind knapp ein Viertel (23,6 Prozent) der berufstätigen Frauen ausschließlich in Minijobs tätig. Im Kreis Kleve sind es 28,1%.

Wieviele Stunden muss eine Minijobberin arbeiten für 450€ ? Dies fragt sich die Klever Gleichstellungsbeauftragte und befürchtet das es oft viel mehr als 53 Stunden (8,50€ Stundenlohn) im Monat, also 13,2 Stunden in der Woche sind, die eine Minijobberin erhält. Aus Ihrer Beratungspraxis weis Sie das die Stundenlöhne für Minijobberinnen oftmals noch unter 6 € für die Stunde liegen. Hier besteht dringend ein Bedarf an Lohnanpassungen.

Die Gleichstellungsbeauftragte Yvonne Tertilte Rübo, Stadt Kleve, appelliert daher an die Politik und die Unternehmen, Minijobregelungen zu überdenken.  „Zumindest müssen gesetzliche Rahmenbedingungen von Minijobs eingehalten werden“, fordert Yvonne Tertilte- Rübo „denn arbeitsrechtliche Ansprüche wie Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall oder Urlaubs- und Elternzeitregelungen werden von Minijob-Gebern häufig nicht beachtet.“

 

Über den Equal Pay Day

2008 wurde der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, auf Initiative der Business and Professional Women (BPW) Germany erstmals in Deutschland durchgeführt. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women (BPW/USA), die 1988 die „Red Purse Campaign“ ins Leben riefen, um auf die bestehende Lohnkluft hinzuweisen. Mehr Informationen zum Equal Pay Day unter www.equalpayday.de.

 

21.03.14  Aktion im Kreis Kleve

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Schwerpunkt: Minijob... und raus bist Du!

Infostand aller 14 Gleichstellungsbeauf-tragten im Kreis Kleve,

10-12.00 Uhr, Drachenbrunnen, Geldern.

 

PressefotografeInnen und RedakteurInnen sind herzlich Willkommen!

Kontakt: Stadt Kleve

Gleichstellungsstelle

Name: Yvonne Tertilte-Rübo

Telefon: 02812-84279 Handy: 0151-15128478

E-Mail: yvonne.ruebo@kleve.de

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