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Erinnerungen an die Geschichte der Juden in Kleve

Datum: 09.11.2010

Wir gedenken in diesen Tagen in besonderer Weise der Opfer der Judenverfolgung des Nazi-Regimes, die ihren Anfang in der Nacht des 9. November 1938 nahm.

Auf Initiative von Wolfgang Krebs konnte, mit Unterstützung der Stadt Kleve und durch das Engagement einiger Sponsoren, ein Projekt realisiert werden, das die Erinnerung an die Juden in Kleve lebendig halten soll.

An drei Standorten im Stadtgebiet, die für die lokale jüdische Geschichte von Bedeutung sind, wurden Gedenktafeln angebracht, die auf die Besonderheit dieser Orte hinweisen:

In der Straße Gerwin stand die erste im Jahre 1671 eingeweihte Synagoge. 1821 wurde diese aufgegeben und die Synagoge am heutigen Synagogenplatz an der Reitbahn, die im Novemberpogrom 1938 niederbrannte, errichtet.

Der Standort des ehemaligen Wohnhauses des jüdischen Hoffaktors Elias Gomperz , der im 17. Jahrhundert eine jüdische Niederlassung in Kleve gründete, liegt in der Wasserstraße. Dort richtete er außerdem ein jüdisches Lehrhaus ein, aus dem eine Reihe bedeutender Rabbiner hervorging. Auch dieses Gebäude ging im Zweiten Weltkrieg unter.

Eine weitere Tafel wurde am Spoycenter angebracht. Hier stand auf einer Teilfläche das so genannte Judenhaus (Altes Finanzamt). Dort wurden die letzten Klever Juden im Dritten Reich vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager unter menschenunwürdigen Bedingungen zwangsweise kaserniert.

Bürgermeister Theodor Brauer bedankte sich bei der Vorstellung der Tafeln beim Initiator und den Sponsoren, bei Alfred Jansen für den Entwurf und die Gestaltung, bei den drei Grundstückseigentümern und bei der Bronze-Gießerei Koenen: „Sie alle tragen dazu bei, dass die wechselvolle Geschichten der Juden in Kleve präsent bleibt und uns gleichzeitig ermahnt, für Frieden und Gerechtigkeit ein zu stehen.“

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