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Hommage zum 90. Geburtstag von Joseph Beuys [12.05.1921 - 23.01.1986] in der Stadtbücherei Kleve vom 14.05. - 11.06.2011

Datum: 11.05.2011


Josef Heinrich Beuys: Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts - „Ohne die Rose tun wir's nicht, da können wir gar nicht mehr denken" J. Beuys

Am 12. Mai 2011 jährt sich der Geburtstag des bedeutenden Künstlers Josef Heinrich Beuys zum 90. Male und dies ist Anlass für die Stadtbücherei Kleve ihn mit einer Buchausstellung zu ehren. Die Präsentation zeigt einen Ausschnitt aus Werk und Leben
von J. Beuys, interessant sind z.B. zwei Büchlein aus „Schirmers Visuellen Bibliothek" mit frühen Aquarellen, Zeichnungen oder „Begegnung mit Beuys" mit einer Einführung von Franz Joseph van der Grinten, Fotos von Herbert Gerten oder ein Werkstattgespräch mit J. Beuys von Valker Harlan mit dem Titel „Was ist Kunst?", ein Bändchen von Clara Bodenmann-Ritter: Joseph Beuys - „Jeder Mensch ist ein Künstler" (hierin Gespräche auf der documenta 5/1972), ein Band mit Photographien von Michael Ruetz mit einem Text von Novalis, „Zwei Gespräche über Bäume" von J. Beuys, Bernhard Blume und wunderbar ist auch ein von Klaus Staeck herausgegebenes Buch, welches das Zitat von J. Beuys „Ohne die Rose tun wir's nicht, da können wir gar nicht mehr denken" als Titel trägt und gewissermaßen seine Arbeit beschreibt. Dieses Buch ist lt. K. Staeck ein Gruß vieler Künstler (-innen) an J. Beuys, der wie kaum ein anderer die Verbindung zwischen Kunst und Leben wirklich gelebt hat.
Beuys wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld als Sohn eines Kaufmanns geboren. Schon als Schüler ist er vielseitig interessiert an Literatur, Philosophie, Naturwissenschaften und auch bereits an Bildhauerei. Sein Abitur machte er 1940 in Kleve. Fast direkt nach dem Abitur wird B. zum Militär einberufen und als Kampfflieger ausgebildet. 1943 wird er über der russischen Steppe abgeschossen und auf der Insel Krim behandelt man ihn während seines Krankenlagers mit Talg und hüllt ihn in Filz ein. Später waren Wachs, Fett, Filz bevorzugte Kunstmaterialien für ihn, was sicherlich auf dieses Erlebnis zurückzuführen ist.
Nach dem Krieg studiert B. Bildhauerei und Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Josef Enseling und später als Meisterschüler von Ewald Mataré. 1953 folgen erste Ausstellungen mit Skulpturen und Zeichnungen in Kranenburg und Wuppertal.
1959 heiratet er Eva Wurmbach. 1961 wird er zum Professor für monumentale Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf ernannt, wo er bis 1972 lehrte. Im Jahre 1961 wird er auch Mitbegründer der europäischen Fluxus-Bewegung, einer Form der Aktionskunst aus Amerika. Der Kunstbegriff wird erweitert und Ziel ist die Abkehr von der traditionellen Bild-Kunst. Das Laien-Publikum wird mit einbezogen bei Festivals und Performances.1964 nimmt Beuys zum ersten Mal an der Kassler Kunstausstellung „documenta" teil und ab diesem Zeitpunkt jedes Jahr.
Des Weiteren prägt B. den Begriff der „Sozialen Plastik". Seinen Worten entsprechend sei jeder Mensch ein Künstler und somit sei der Begriff Kunst damit auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche anwendbar. Beuys setzt sich auch für ein frei zugängliches Kunst-
Studium als Grundbildung für jeden ein. Er besetzt sogar mit abgewiesenen Hochschulbewerbern das Akademie-Sekretariat und er erhält deshalb von J. Rau die Kündigung. Auf der Documenta im Jahre 1972 diskutiert
er 100 Tage lang mit dem anwesenden Publikum über seine Kunst. 1973 ruft er die „Freie Internationale Hochschule für Kreativität und interdesziplinäre Forschung" ins Leben. Danach beteiligt er sich an der Biennale in Venedig. 1978 wird der Rechtsstreit zur Kündigung von Beuys wegen der Sekretariatsbesetzung beendet.
Der Künstler bekommt Recht; die Kündigung war somit rechtswidrig.
1980 kandidiert B. für die Grünen. 1982 nimmt er an der Documenta teil mit der „Aktion 7000 Eichen: Stadt-Verwaldung anstelle von Stadt-Verwaltung". In dieser Weise will er auf die Probleme der Umweltzerstörung aufmerksam machen. Neben seiner Bemühung zur Einigung von Natur und Geist in der Kunst zählt für den Künstler auch das politische Engagement, zu dem er sein Schaffen einsetzt. 1984 stellt Beuys seine Werke in Tokio aus. Die letzte große Ausstellung zu Lebzeiten findet 1985 in Neapel statt.
Am 23.1.1986 stirbt Joseph Beuys in Düsseldorf an Herzversagen.
Die o.g. Hommage ist in der Stadtbücherei Kleve im Rahmen ihrer Öffnungszeiten auf der 1. Etage ihrer Räume vom 14.05.2011 - 11.06.2011 zu sehen. Es liegen auch Broschüren für die Ausstellung „Joseph Beuys und die Fotografie" vom 3. April - 3. Oktober 2011 im Museum Schloss Moyland aus, welche mitgenommen werden können.

 

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