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Robert Schneider schrieb und spricht Texte zur „Kunst der Fuge“

Datum: 04.11.2013

 Bachs Fugen sind Musik der Einsamkeit

„…witzig, tiefgründig, verspielt, irritierend, spannend – eine Ode an die Macht der Musik und an den alten Bach“ – so schrieb die Presse über ein ganz besonderes Konzertprojekt: Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“ als Melopoem, das die Bachsche Fugenkunst mit Texten von Robert Schneider zu einem fesselnden Gesamtkunstwerk verbindet. Zu hören ist es beim nächsten Reihenkonzert am Montag, 11. November, 20 Uhr, in der Klever Stadthalle

Erdacht und entwickelt wurde es von NeoBarock, einem der innovativsten Ensembles der Alten Musik, zusammen mit dem österreichischen Schriftsteller Robert Schneider, bekannt geworden als Autor des Romans „Schlafes Bruder“ und des Bach-Romans „Die Offenbarung“.

Die textlich-musikalische Gestaltung der „Kunst der Fuge“ arbeitet Prosa, Lyrik und Dialoge wie in einem Libretto in Bachs berühmtes Spätwerk ein. Die Dramaturgie geht dabei über die bloße Kombination von Musik und Wort hinaus. Beide Gestaltungsebenen durchdringen sich in einem durchkomponierten, kontrapunktischen Satzgefüge. Neben der lyrischen Reflexion eines Ich-Erzählers, gibt es eine zweite Ebene mit der Prosa eines fiktiven Johann Sebastian Bach, und eine weitere Schicht ist ein durchaus humorvoller Dialog zwischen Bach und seinem Schwiegersohn J.Chr. Altnikol.

Schneider verwendet in seinen Texten die gleichen Techniken, wie Bach in seinem Fugenwerk: Kontrapunkt, Spiegelung, Diminution, Krebsgang und Kanon. Robert Schneider, der seine Texte im Konzert selber spricht, gilt dabei Bachs Fugen-Labyrinth als die Musik eines Mannes, „der der Welt nichts mehr zu beweisen hat, <…> die alles ausbuchstabiert hat.“

Das Ensemble NeoBarock mit Volker Möller und Maren Ries (Violinen), Claudia Sack (Viola) und Ariane Spiegel (Violoncello) ist bekannt für meisterhafte Werkinterpretationen und dramaturgisch fein abgestimmte Konzertprogramme. Dazu präsentieren die Streicher Alte Musik wie etwas, das gerade entstanden ist. Ein Schwerpunkt im Reportoire ist das Werk von J.S. Bach. Beim Bachfest in Leipzig ernannte das Fono Forum die Musiker zum „stilistisch kundigen Sachwalter Bachs und seines Umfelds“.

Um 19 Uhr (s.t.) gibt Hans Linnartz die Konzerteinführung “Das dritte Ohr“ im Gespräch mit Robert Schneider. Karten (16 €/erm. 8 €): Fachbereich Kultur (Tel. 02821-84254), Bürgerbüro der Stadt Kleve (Tel. 02821-84600), Abendkasse (Tel. 02821-970808). Einlass: „kurz vor“ 19 Uhr.

Musik der Einsamkeit

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