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Theater: Mario und der Zauberer

Datum: 10.03.2014

Mario und der Zauberer heißt das Schauspiel von Thomas Mann, Thema im Zentralabitur 2014, das am Mittwoch, den 19. März um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) in der Stadthalle Kleve gezeigt wird. Das Stück, das von dem Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel in Szene gesetzt wird, beginnt mit einem Urlaub in Italien. Die Hoffnung auf entspannte Wochen der schönen Erholung zerplatzt für eine Familie aus Deutschland jedoch in den ersten Tagen im Hotel. Nach dem Wechsel der Unterkunft begibt sich das Ehepaar, auf die Bitten des Sohnes hin, zu einer Varietévorstellung mit einem Zauberer. Wo beginnt die Manipulation? Cipolla nennt sich der Magier, der die Touristen unterhalten soll. Aber schon bald wird den Gästen klar, dass zu seiner Zauberei auch die Hypnose gehört, die Mitspieler werden zu Opfern, die ohne eigenen Willen den Befehlen des Zampanos folgen. Die Show wird zu einem Versuchslabor, die Gäste zur Masse, die das Ereignis spannender finden, als den Widerstand gegen die Macht. Der Protest bleibt klein und überschaubar, die Naivität des Glaubens an die Einhaltung der etablierten Regeln sichert dem Führer oben auf der Bühne seinen Vorsprung. Alle folgen ihm, nur nicht Mario, der die Erniedrigung nicht erträgt, dem seine Liebe so wertvoll ist, dass er die Bloßstellung nicht zulassen kann. Der Schein des angeblichen Spiels explodiert in eine Katastrophe! Thomas Manns Novelle gehört zu den Schlüsseltexten der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Es liegt nahe, den Text als Parabel auf das Verhältnis des Einzelnen in Bezug auf den Faschismus zu lesen. Er lässt sich aber noch weiter greifen und verhandelt letztendlich die Frage des Willens im öffentlichen Raum: “… die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille, der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere.” Karten für diese Vorstellung sind noch im Bürgerbüro der Stadt Kleve, Minoritenstraße 1, erhältlich.

Mario und der Zauberer

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