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Ukraine und Moldawien u. Mazurka, Hora, Kolomeyka & Co.

Datum: 02.10.2013

Ukraine und Moldawien

Kultur- und Reiseseminar

Rachiw in Transkarpatien/Westukraine wurde 1887 von k.u.k.-Vermessungsingenieuren zum geographischen Zentrum Europas erklärt. Seither ist die Region so etwas wie Europas vergessene Mitte. Dabei war das kleine Czernowitz schon 100 Jahre vor Vancouver eine Vielvölkermetropole mit Vorzeigestatus und Galizien und die Bukowina brachten Dichter wie Joseph Roth, Paul Celan und Rose Ausländer hervor. In einem Vormittagsseminar an der VHS Kleve stellt der Reisejournalist und Sozialwissenschaftler Rainer Spallek die Ukraine und Moldawien ausführlich vor.

Während die Ukraine zu sowjetischen Zeiten als Kornkammer der UdSSR galt, war das kleine Moldawien, dessen historischer Name Bessarabien heute etwas Märchenhaftes hat, immer ihr Gemüsegarten. Der Schwerpunkt des Bildberichts von Reisen per Zug und Bus ist nach dem Westen auch der Süden der Ukraine mit Odessa, Uman (Pilgerort der frommen Chassidim) und der Krim. Moldawien wird mit seiner schönen Hauptstadt Chisinau und dem rätselhaften Transnistrien vorgestellt. Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust sind als "Hintergrundrauschen" während des Vortrags immer wieder hörbar. Der Referent spielt als Intermezzo einige jüdische Lieder auf dem Saxophon und zeigt auch Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm "Der letzte Jude von Drohobytsch" über die Lebensgeschichte des Musikers Alfred Schreyer, den er vor Ort persönlich kennenlernte.

Der Vortrag findet statt am Samstag, 12.10., von 11 bis 14 Uhr im VHS-Haus an der Hagschen Poort. Der Eintritt beträgt 10 EUR an der Tageskasse, ermäßigt 5 EUR. Keine Voranmeldung erforderlich. Als Ergänzung empfiehlt sich ein Besuch des Tanzfestes mit Live-Musik aus Galizien, Bessarabien, Ukraine am gleichen Nachmittag. VHS-Infotelefon 02821-723118.

Mazurka, Hora, Kolomeyka & Co.
Tanzfest mit der Gruppe Klezmore an der VHS

In Galizien, der Mitte Europas zu KuK-Zeiten, gelegen ungefähr zwischen Lemberg (Lwiw) und Krakau, gab es einst eine entwickelte Vielvölkerkultur. In der Folklore und den Tänzen wird das am eindringlichsten erlebbar - ein spannender und vielseitiger Stilmix aus Rumänisch und Polnisch, Jiddisch und Armenisch, Romanes und Moldawisch, Ukrainisch und a bisserl Österreichisch und ... und... Wie man eine polnische Mazurka, eine rumänische Hora oder eine ukrainische Kolomeyka tanzt, kann man am Samstag, 12.10., von 15 bis 18 Uhr in der VHS Kleve bei einem Tanzfest mit VHS-Dozentin Els van Oudheusden lernen. Die Musik dazu kommt live von der Gruppe Klezmore, die in den Pausen auch andere Instrumentalstücke und Lieder zu Gehör bringen wird. Auch wer nicht tanzen, sondern nur zuhören und zuschauen möchte, ist willkommen. Besonders empfohlen wird die Kombination mit dem Ukraine-Moldawien-Seminar am Vormittag desselben Tages.
Anmeldung bis 8.10. bei der VHS Kleve, Infotelefon 02821-723118.

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