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WDR-Kammerkonzert mit dem Pianisten Fazil Say

Datum: 29.10.2009

Fazil Say

Aufbrausend, eigentümlich, unkonventionell  
„Den musst du dir anhören…“
Aribert Reimann

Nachdem der Steinway der Klever Stadthalle sich von seiner Generalüberholung im Hamburger Werk erholt, sich Mechanik, Dämpfung und die neue Besaitung gut eingespielt haben, ist es höchste Zeit, dass die Hände eines Starpianisten in die Tasten dieses wunderbaren Flügels greifen. Dank der großzügigen Kooperation mit dem Westdeutschen Rundfunk wird dies beim nächsten Reihenkonzert am Dienstag, 10. November, der türkische Tasten-Derwisch Fazil Say sein!

Der 1970 in Ankara geborene Ausnahmepianist - mit beneidenswerter Technik - ist nicht nur einer der herausragenden Musiker seiner Generation, sondern als Komponist, Jazzer und Weltmusiker auch eine der vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit, die offensiv und weit ihre musikalischen Flügel ausstreckt. „Der spielt wie der Teufel, den musst du dir anhören“ machte Aribert Reimann David Levine auf den 17jährigen Studenten aufmerksam, woraufhin dieser Fazil Say mit einem Stipendium in seine Düsseldorfer Klavierklasse holte. 1992 wechselte Say an die Berliner Hochschule, startete mit Wettbewerbserfolgen seine internationale Karriere und spielte 1998 mit den New Yorker Philharmonikern unter Kurt Masur.

Sein Interesse am Miteinander der Kulturen lässt Say sowohl in sein Klavierspiel als auch in seine erfolgreichen Kompositionen einfließen: „Ich brauche Musik in all ihren Facetten“ betont der Brückenbauer zwischen Orient und Okzident, der als kritischer Intellektueller auch Botschafter in diesem nicht immer einfachen Dialog ist. Östl- und westliche Musiktradition verbindet auch Says Konzertprogramm für Kleve, zu dem neben vertrauten Klassikern von Bach, Busoni und Mussorgsky mit dem auf einer türkischen Ballade beruhenden Werk „Black Earth“ auch eine eigene Komposition gehört. 

Neben Auftritten bei den führenden Festivals und in den renommierten Konzerthallen der Welt spielt Fazil Say auch regelmäßig Konzerte vor jungem Publikum in türkischen Provinzstädten, um dort Ohren und Herzen für klassische Musik zu öffnen. In Kleve nimmt er sich am Morgen nach dem Konzert Zeit für eine gespannte Hundertschaft Kellener Realschüler.

Bei der Konzerteinführung „Das dritte Ohr“ um 19.00 Uhr in der Stadthalle beantwortet Fazil Say zudem die Fragen von Hans Linnartz.

Konzertkarten gibt es beim Fachbereich Kultur im Rathaus (Tel. 02821-84336) und im Bürgerbüro der Stadt Kleve (Tel. 02821-84600) zum Preis von 15 €/ermäßigt 7,50 €. Einlass: „kurz vor“ 19 Uhr, Konzertbeginn: 20 Uhr.

Fazil Say am Flügel

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