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Wildgänse in der Düffelt
Ein unvergessliches Naturerlebnis sind die schier unzähligen Gäste aus dem hohen Norden, die Jahr für Jahr auch die Stadt Kleve besuchen. Jedes Jahr kommen zahlreiche Gänse, aber auch Enten und Schwäne an den Niederrhein, entweder um hier zu rasten oder um zu überwintern.
Im gemäßigten atlantischen Klima der niederrheinischen Bucht liegen die Altwässer von Rhein, Maas und Lippe sowie die ausgedehnten Baggerseen. Hier finden die Gäste aus dem Norden die Lebensbedingungen, die sie benötigen: Offenes Wasser zur Rast und zum Schlaf sowie ein reiches Angebot an pflanzlicher Nahrung.
Mit dem Beginn des Herbstes erreichen die ersten arktischen Wildgänse den Niederrhein und somit die vorläufige Endstation einer langen Reise. Die letzte Zwischenstation haben die Tiere in Polen sowie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eingelegt. Je nach Witterung starten sie dort mal früher und mal später Richtung Niederrhein. Erst wenn es im Osten so richtig kalt wird, findet der große Einflug an den Niederrhein statt.
Die Ankunft der Wildgänse wird von den Niederrheinern jedes Jahr mit Spannung erwartet, sind sie doch zu einem "naturkundlichen Markenzeichen" und "touristischem Aushängeschild" der Region geworden. Auch der Kinohit "Nomaden der Lüfte" dürfte zu einer weiteren Steigerung der Popularität der schnatternden Wanderer beigetragen haben. Doch kündet das Eintreffen der Wildgänse auch vom nahenden Winter, der in den Brutgebieten der Blässgänse, dem arktischen Russland, bereits vor einigen Wochen begonnen hat. "Im nördlichsten Sibirien kann schon Mitte August der erste Schnee fallen, dann verschlechtern sich die Lebensbedingungen so sehr, dass die Gänse aufbrechen", erläutert ein Mitarbeiter der NABU-Naturschutzstation Kranenburg. "Wenn sie am Niederrhein ankommen, haben sie eine Flugleistung von etwa 6000 Kilometer hinter sich gebracht. Zwar schaffen sie das nicht nonstop, aber es ist dennoch eine höchst bemerkenswerte Leistung".
Je nach Witterung sind die Gänse von November bis Mitte März hier zu beobachten. Es sind zunächst kleine Gruppen, die sich im November einstellen. Wenn es im Osten noch kälter wird, und zum Beispiel in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern der erste Schnee fällt, findet der große Einflug am Niederrhein statt. Im Winter bevölkern dann etwa 150.000 Blässgänse, 10.000 bis 20.000 Saatgänse sowie weitere Gänse- und Wasservogelarten die saftigen Wiesen und Weiden längs des Rheins. Damit die Gänse am Niederrhein einen möglichst ungestörten "Winterurlaub" verbringen können, bietet die NABU-Naturschutzstation in Zusammenarbeit fachkundig geführte Exkursionen mit dem Bus an.
Dabei kann man das beeindruckende Naturschauspiel an den Rastplätzen der Wildgänse bei verschiedenen Exkursionen "gans nah" erleben, ohne die scheuen Vögel zu beunruhigen.
Informationen erhält man bei der NABU-Naturschutzstation
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